10. Juni 2025

Opportunitätsmodell

Opportunitätsmodell – Chancen ergreifen und trotzdem strategisch ausgerichtet arbeiten

Strategie als Orientierung – aber nicht als starrer Pfad

Um effizient zu arbeiten, brauchen Organisationen eine Strategie, welche mit einem überzeugenden Zukunftsbild einen Rahmen vorgibt für den Weg, wohin sich alles entwickeln soll. Das gängige Bild dafür ist oft ein stringenter Weg durch eine Landschaft hin auf einen Horizont. Im Alltag erscheinen die Entwicklungspfade nicht so stringent, sondern wir reagieren auf Entwicklungen und ergreifen Chancen.

Strategiearbeit in der Praxis: Warum Pläne oft verwässern

In der Arbeit mit Organisationen an Strategien drehen sich die Gespräche oft darum, dass vorherige Strategie-Pläne im Alltag immer irgendwann verwässern und es sich anfühlt, als würden sie über Bord geworfen. Daher stelle ich hier ein anderes Modell vor, mit dem Strategien in einer eher unsicheren Umgebung dargestellt werden können. Gefunden habe ich dieses Bild im Praxis Toolkit „Tools for Citizens“, wo noch mehr nützliche Methoden und Ideen für Organisationsentwicklung zu finden sind. Schaut mal rein!

Opportunitätsmodell

Was ist das Opportunitätsmodell?

Das Opportunitätsmodell startet ebenfalls mit einem Zukunftsbild, der „Strategischen Absicht“, die aus Vision und Mission entsteht und beschreibt, was die Organisation in 3-5 Jahren bewirkt haben möchte. Diese strategische Absicht ist die grundlegende Ausrichtung, die erreicht werden soll.

Chancen erkennen und Handlungsfelder definieren

Um nun Chancen nutzen zu können, die sich der Organisation bieten (z.B. über Projektmittel, die sich auftun, einen Geschäftsbereich aufzubauen oder zu erweitern), muss die Organisation nun Handlungsfelder definieren, in denen sie sich weiterentwickeln will, um diese Chancen auch nutzen zu können (z.B. schnelle Entscheidungsroutinen aufbauen, Netzwerke zu KooperationspartnerInnen stärken). Parallel muss eine Organisation in der Lage sein, neue Chancen zu identifizieren. Dazu gehört eine Routine, die eigenen Arbeitsfelder regelmäßig zu überprüfen und im Umfeld Chancen zu identifizieren.

Strategische Ausrichtung bewahren – trotz Flexibilität

Das Opportunitätsmodell ermöglicht also, jene Chancen aufzugreifen, die dabei helfen, die strategische Absicht zu erreichen. Es findet also ein stetiger Abgleich statt, was hilfreich sein kann und nur diese Chancen werden ergriffen. Das verhindert, dass die Organisation sich verzettelt, wenn sie die grundlegende strategische Absicht immer klar vor Augen behält. Dies kann in regelmäßigen Feedbackschleifen zur Routine werden, damit auch Veränderungen sich normal anfühlen. In einer zunehmend weniger planbaren Umwelt behalten Organisationen so ein gutes Maß an Flexibilität, ohne aktionistisch und reaktiv zu agieren.

Quellen

http://www.1000ventures.com, adapted from „Changing Strategic Direction“, Peter Skat-Rørdam
https://archive.civilsocietytoolbox.org/?lang=de